Spielvorgabe berechnen

Aus dem Handicap, in Deutschland auch Stammvorgabe genannt, wird vor einem Wettbewerb die sogenannte Spielvorgabe errechnet.

Diese unterscheidet sich von der Stammvorgabe dadurch, daß sie zusätzlich noch die Schwierigkeit des zu spielenden Platzes berücksichtigt (Slopewert). Sie kann also höher, niedriger oder (bei einem durchschnittlich schweren Platz, Wert 113) genauso hoch wie die Stammvorgabe sein. Auf schweren Plätzen wird man mit einem höheren, auf leichten Plätzen mit einer niedrigeren Vorgabe spielen. Unter- und Überspielungen beziehen sich dann auf diese Spielvorgabe.

Aus dieser Spielvorgabe ergibt sich dann eine Anzahl von sogenannten Vorgabeschlägen, die der Spieler von der eigentlich gespielten Schlagzahl einer Runde abziehen darf. Dieses errechnete Ergebnis unter Berücksichtigung der Vorgabeschläge wird Netto-Ergebnis genannt und ist zwischen Golfern unterschiedlicher Spielstärke vergleichbar.

Berrechnung der Spielvorgabe:

Stammvorgabe x (Sloperating/113)– CR-Wert + Par = Spielvorgabe

Hinweis: Bei Anwendung der Formel ist eine Stammvorgabe im „Plus-Bereich mit einem „+“ zu versehen, alle anderen Stammvorgaben sind mit einem „–“ zu bezeichnen.

Beispiel: Die Stammvorgabe eines Spielers ist -11,8. Er spielt die 18 Löcher eines Platzes von den gelben Abschlägen.

Gelbe Herrenabschläge  
  18 Löcher
Course Rating 72,4
Slope Rating 128
PAR 72
Vorgabenschläge 5

Die Anzahl Vorgabenschläge beträgt nun: -11,8 x (128 / 113) – 72,4 + 72 = 13,7 => aufgerundet 14 Vorgabenschläge

Änderung der Vorgabe durch vorgabewirksame Ergebnisse

Ergebnisse sind nur vorgabenwirksam und werden zur Vorgabenverwaltung herangezogen,
wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:

  • Das Ergebnis wurde in einer festgesetzten Runde von 18 Löchern, erzielt, die nach Golfregeln und unter vorgabenwirksamen Bedingungen gespielt wurde.
  • Bei Spielern mit einer Vorgabe der Vorgabenklassen 4 und 5 kann dieses Ergebniss auch über neun Löcher erzielt werden (in Wettspielen über neun Löcher werden dem erspielten Ergebnis stets 18 weitere Stableford-Nettopunkte hinzugerechnet).
  • Die Spielform ist Einzel-Zählspiel, Stableford oder Gegen Par mit voller Spielvorgabe. Das Ergebnis ist in Stableford- Nettopunkte umgerechnet.
  • Ein Extra Day Score (EDS) ist ein Stableford-Nettoergebnis, das unter vorgabenwirksamen Bedingungen über 18 Löcher und nicht in einem vorgabenwirksamen Wettspiel erzielt worden ist.

Mitglieder von DEGOMA können Extra Day Scores auf Golfplätzen erspielen, soweit diese dies zulassen.

Bei Spielern mit einer Stammvorgabe in der Vorgabenklasse 3 oder 4 dürfen nur so viele Extra Day Scores als „vorgabenwirksam“ eingereicht und berücksichtigt werden, wie vorgabenwirksame Wettspielergebnisse erspielt und bereits in die Vorgabenverwaltung übernommen wurden. Maßgebend dafür ist die Anzahl der Wettspielergebnisse des jeweiligen Kalenderjahres.

Ein Extra Day Score ist nur dann vorgabenwirksam, wenn der Spieler sich vor Beginn der Runde bei dem Club für den Extra Day Score angemeldet hat. Die Anmeldung muss folgende Einzelheiten berücksichtigen, die vom DEGOMA Mitglied festzuhalten sind:

  • Datum der Runde
  • Name des Spielers
  • Name und Vorgabe des Zählers
  • Bezeichnung der Zählspielabschläge, von denen gespielt wird

Zähler eines Spielers, der einen Extra Day Score einreicht, darf nur eine Person mit Stammvorgabe 28,0 oder besser sein.

Vorgabenklasse Stammvorgaben Pufferzone gewertete
Stableford-Nettopunkte
Stableford-Netto-pkt.
unter Pufferzone addieren
Herabsetzungsmultiplikant für
jeden Pkt. über gew. 36 Stableford
Netto-Pkt.
    18 Löchern / 9 Löchern    
1 bis 4,4 35 bis 36 0,1 0,1
2 4,5 bis 11,4 34 bis 36 0,1 0,2
3 11,5 bis 18,4 33 bis 36 0,1 0,3
4 18,5 bis 26,4 32 bis 36 / 34 bis 36 0,1 0,4
5 26,5 bis 36,0 31 bis 36 / 33 bis 36 0,2 0,5

Stammvorgaben bzw. Clubvorgaben werden wie unten angegeben geändert.

Beispiel 1:

Wenn ein Spieler mit Stammvorgabe 11,2 ein Stableford-Nettoergebnis von 32 Punkten einreicht, wird seine Stammvorgabe 11,3. Wenn er dann ein Stableford- Nettoergebnis von 42 Punkten abgibt, wird seine Vorgabe reduziert um 6 x 0,2 = 1,2 herabgesetzt, d. h. auf eine Stammvorgabe von 10,1.

Sinkt die Stammvorgabe eines Spielers bei einer Herabsetzung von einer höheren Vorgabenklasse in eine niedrigere Vorgabenklasse, wird der Herabsetzungsmultiplikand der bisherigen Vorgabenklasse nur so lange angewendet, bis eine Stammvorgabe der nächstniedrigeren Vorgabenklasse erreicht ist. Die verbleibenden Stableford-Nettopunkte werden dann mit dem Herabsetzungsmultiplikanden der niedrigeren Vorgabenklasse verrechnet.

Beispiel 2:
Wenn ein Spieler mit Stammvorgabe 19,1 ein Stableford-Nettoergebnis
von 42 Punkten einreicht, wird seine Stammvorgabe wie folgt reduziert:
19,1 – (2 x 0,4) = 19,1 – 0,8 = 18,3
18,3 – (4 x 0,3) = 18,3 – 1,2 = 17,1 (neue Stammvorgabe)